Durch die Bewegung der Gletscher wird nicht nur Eis sondern auch Gesteinsmaterial transportiert. Als Moränen bezeichnet man das Material, welches vom Gletscher abgelagert wird. Es besteht typischerweise aus einer dicht gepressten Mischung von Ton, Schluff, Sand und Kies. Doch Gletscher können auch riesige Felsbrocken transportieren:
Findlinge, auch erratische Blöcke genannt, sind große Gesteinsbrocken, die von Gletschern transportiert und an weit entfernten Orten abgelagert wurden – oft hunderte Kilometer von ihrem Ursprungsort entfernt. Diese ortsfremden Felsen variieren in Größe von wenigen Metern bis zu mehreren Kubikmetern.
Der Name „Findling“ leitet sich vom Wort „vundelinc“ ab, welches die Bedeutung „Findelkind“ hat – ein verlassenes, ausgesetztes Kind. Ab dem 19. Jahrhundert wird auch der Begriff des „erratischen Gesteins“ verwendet, ein vom Gletscher verschlepptes Gestein, fern von seinem Ursprungsort ausgesetzt.

Yeager Rock, ein 400 Tonnen schwerer Felsblock auf dem Waterville-Plateau in Washington, wurde zwar von einem Gletscher transportiert, gilt jedoch nicht als echter Findling, da er aus der gleichen Gesteinsart besteht wie das darunterliegende Grundgestein. Dennoch veranschaulicht er eindrucksvoll die enorme Kraft von Gletschern und ihre Fähigkeit, selbst riesige Felsblöcke über weite Strecken zu transportieren. (Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Yeager-Rock-Erractic-PB110039.JPG?uselang=en#Licensing)
Gletscher transportieren Findlinge auf verschiedene Weise:
- Englazialer Transport: Gesteine werden innerhalb des Gletschereises eingeschlossen und fließen mit der Eismasse mit.
- Subglazialer Transport: Gletscher brechen Gesteine an der Gletscherbasis aus dem darunterliegenden Untergrund heraus, schleifen sie ab und schieben sie mit.
- Supraglazialer Transport: Findlinge werden auf der Oberfläche des Gletschers mitgeführt.
Beim Abschmelzen oder Rückzug eines Gletschers werden die mitgeführten Gesteinsbrocken an ihrem neuen Standort abgelagert. Diese Findlinge sind beeindruckende Zeugen der Eiszeiten. Durch die Untersuchung der Gesteinsarten lassen sich Rückschlüsse auf ihre Herkunft der damaligen Eisströme ziehen.

Gletscher bewegen sich ständig und transportieren dabei erratische Gesteinsblöcke (Findlinge) über weite Strecken. Diese Blöcke können im Eis eingeschlossen, auf der Oberfläche oder am Grund des Gletschers liegen. Beim Abschmelzen des Gletschers werden die Findlinge schließlich abgelagert oft hunderte Kilometer entfernt von ihrem Ursprungsort. (Quelle: Eigene Darstellung)
Große Alpengletscher transportierten Gesteine aus den Zentralalpen weit nach Norden. Im Achental finden sich daher heute noch Findlinge, die nicht zur lokalen Geologie gehören. Entlang des Geo.Wegs lassen sich beispielsweise zahlreiche Para- und Orthogneise entdecken, die ortsfremd sind und aus den Zentralalpen stammen.