Hinter den beeindruckenden Formen des Karsts steckt ein spannender chemischer Prozess. Wie genau Wasser Gestein zersetzt und so ganze Landschaften formt, erfährst du hier:
Wie in der vorherigen Station „Karst und seine Landschaftsformen“ erklärt, beschreibt der Begriff Karst Geländeformen, die durch Lösungsverwitterung und den Abtransport des gelösten Materials von Gesteinen entstehen. Damit dieser chemische Prozess ablaufen kann, müssen zwei wesentliche Faktoren erfüllt sein:
Faktor 1: Die Gesteinsart
Nicht jedes Gestein verkarstet. Verkarstung tritt vor allem in karbonatischen Gesteinen wie Kalkstein oder Dolomit auf, die aus dem Mineral Kalzit bzw. Dolomit bestehen und sich bei Kontakt mit Säure auflösen. Es gibt jedoch auch Karstformen in anderen wasserlöslichen Gesteinen wie Gips oder Steinsalz.
Ein Beispiel aus dem Alltag: Wenn du deinen Wasserkocher mit Zitronensäure reinigst, beginnt es zu schäumen, und die Verkalkungen löst sich auf – ähnlich reagiert Wasser mit Kalkstein, nur deutlich langsamer. Doch wie wird unser das Regen- und Grundwasser säurehaltig?
Faktor 2: Säurehaltiges Wasser
Regenwasser nimmt in der Luft und in besonders dann im Boden Kohlendioxid (CO₂) auf und es bildet sich Kohlensäure.
Kohlensäure kennst du von Sprudelwasser oder anderen Getränken. Regenwasser prickelt zwar nicht, da es viel weniger Kohlensäure enthält und keinen überschüssigen CO₂-Druck hat. Dennoch reagiert die Kohlensäure im Regenwasser mit dem Kalkstein und löst ihn langsam auf. Der Kalkstein wird komplett gelöst und die gelösten Stoffe werden abtransportiert.