Die roten und weißen Kalke aus dem Steinbruch in Maurach sind nicht nur schön gemustert und gefärbt, sondern gut für Bauzwecke geeignet. Mit offenen Augen kannst du die verbauten Gesteine rund um den Achensee entdecken:
In der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Notburga in Eben wurden die roten Kalksteine als Dekorsteine verwendet. Teile der äußeren Fassade, die Altarstufen der Seitenaltäre, die Sockel der Wandpfeiler und Teile des Kirchbodens bestehen aus rotem Liaskalk und weißem Oberrhätkalk aus dem Steinbruch. Auch entlang der Bundesstraße B171 und der Achenseestraße findest du diese Gesteine wieder: Die seitlichen Stützmauern und Unterführungen wurden aus den Kalken des Steinbruchs gefertigt.

Auf dem Bild ist ein Seitenaltar im Inneren der St. Notburga Kirche abgebildet. Die Altarstufen bestehen aus dem roten Liaskalk des Steinbruchs. (Quelle: Stephanie Benischke, MSc)

Hier ist die Außenmauer der Kirche zu sehen. Die roten und weißen Kalke des Steinbruchs dienen hier als Dekorsteine. (Quelle: Stephanie Benischke, MSc)

Hier siehst du die Verbauung an der Achenseestraße B171. Der rote und weiße Kalk, welcher hier verbaut wurde, stammt aus dem Steinbruch in Maurach. (Quelle: Stephanie Benischke, MSc)
Der rote Liaskalk
Der Schau-Stein vor dir ist ein roter Liaskalk aus dem Steinbruchgelände. Fragst du dich, warum der Oberrhätkalk weiß und der Liaskalk rot ist?
Für die rötliche Färbung sind geringe Mengen eisenhaltiger Mineralien verantwortlich, wie Eisenoxid oder Eisenhydroxid. Das Eisen gelangte während der Ablagerung in den Schlamm am Meeresboden
Wenn du dir den Schaustein genauer anschaust, kannst du Hinweise auf seine Entstehung am Meeresboden erkennen. Siehst du die Fossilien versteckt im Gestein? Hier sind die Hartteile von Ammoniten und Belemniten – tintenfischähnliche Kopffüßer, die vor langer Zeit ausgestorben sind – gut sichtbar.

Die Nahaufnahme des Schausteines zeigt die rötliche Färbung des Liaskalks, sowie Fossilien, darunter Belemniten (Kopffüßler) in rot markiert. (Quelle: Achensee Tourismus)
Vielleicht hast du auch bemerkt, dass sich die Farbe der Kieselsteine auf dem Forstweg verändert. Wo der rote Kalk ansteht ist der Weg rötlich gefärbt. Vor und nach dieser Station, wo der weiße Oberrhätkalk das Gestein bildet, dominieren weißliche Kieselsteine den Forstweg.